Kindheit
Schon in unserer Kindheit wird uns erklärt,
dass wir das Wort “Wollen” nicht benutzen dürfen. Wir müssen immer
auf die anderen achten und unsere Wünsche, Ziele und unser Tun nach den anderen
richten. Wir müssen immer und alles mit den anderen Kindern teilen. Schon in
den Kitas gibt es keine Individualität, weil wir keine Kapazitäten dafür
haben.
Was bedeutet unsere Kindheit überhaupt? Was ist
eine glückliche Kindheit? Und warum unser ganzes Leben die Kindheitsjahre
beeinflussen? Wissen wir überhaupt, was die Wünsche unserer Kinder sind? Oder
müssen sie sich einfach nur uns Erwachsenen anpassen?
In meiner Kindheit habe ich erlebt, wie
Menschen miteinander, aber vor allem mit Kindern, die ausgeliefert waren, umgegangen
sind. Ich habe Jahre meines Lebens unter kranken Kindern verbracht. Diese
Kinder waren die tollsten Wegweiser für mich und ich habe mit ihnen gefühlt,
gelacht, gelitten und wir haben einander das Leben gerettet.
Wenn unsere Gesellschaft den Kindern den
Stellenwert geben würde, den sie verdienen, dann würde unsere Gesellschaft in ca.
20 Jahren einen 100% Wandel in allen Richtungen erleben. Es wäre alles so
einfach. Aber es geht leider immer und nur um die wirtschaftliche Macht, um die
Firmen, um Unternehmen, um Gewinn, um das Produkt. Kinder brauchen erst mal
Investition und dann noch mal Investition. Erst viel später kann man bei
Kindern von „Gewinn für die Gesellschaft“ sprechen.
Nach der Geburt meiner Tochter wusste ich, dass
Kinder meine Vision sind. Mein Glück im Unglück ist es, dass ich erkannt habe,
warum meine Kindheit voller schlechter Beispiele war: Nämlich die Chance zu haben,
es viel besser zu machen!
Als Autorin und Mama habe ich mich seit langer
Zeit mit der Kindheit beschäftigt. Ich musste leider feststellen, dass die
meisten Erwachsenen leider das Bewusstsein für Kinder und auch für die eigene
Kindheit verloren haben. Dabei ist der Mensch ein ewiges Kind.
Wenn wir bereit wären, an die Basis zurückzukehren
und das innere Kind in uns anzuschauen, ihm zuzuhören und es zu heilen, würden
wir die Probleme und die Hürden in unserem Leben sowohl beruflich, als auch
privat mit großer Leichtigkeit erledigen.
Ich möchte mit diesem Thema aufmerksam machen.
Aufmerksam machen darauf, dass wir nicht nur immer höher, weiter, schneller
machen müssen, sondern uns besinnen. Darauf, was in uns steckt, was uns in die
Wiege gelegt worden ist. Was unsere Individualität ist, was uns als Kind
ausgemacht hat. Denn wir haben das Bewusstsein für das Kind in uns verloren.
Wenn Du ein Kind beobachtest, berührt es Dich, oder? Warum ist es so? Weil Du
sentimental wirst und an Deine eigene Kindheit denkst…